Die Therapeutin

Streiflichter aus 20 Jahren

Geboren in eine Familie mit vielen belastenden Themen und Verletzungen, hat mich schon früh die Frage beschäftigt, warum Menschen sind, wie sie sind.

Von kleinauf war ich damit befasst, ihre Motivation und ihr Handeln zu verstehen. Auch die Frage, was den Menschen (und der Welt) Heilung bringen kann, hat mich seit meiner Jugend umgetrieben. Was nimmt Menschen ihre Lebendigkeit und Lebensfreude - und was bringt sie ihnen zurück?

 

Diese Suche hat mich zunächst Diplom - Psychologin werden lassen. All die Theorie an der Universität bildete ein solides Fundament für alles Weitere - aber mir war klar: um Menschen zu helfen, reicht mir dies nicht. Also suchte ich weiter.

Auf meinem  Weg habe ich vieles ausprobiert und unterschiedlichste Therapieformen, Methoden und Sichtweisen kennen gelernt.

 

Meinen therapeutischen "Einstieg"  bot mir eine Ausbildung zur Systemischen Familientherapeutin und - supervisorin. Besonders in ihrem positiven Blick auf die Menschen und den lebendigen Methoden, wie der Familien-Aufstellung, habe ich mich wiedergefunden. Auch kam mir und meiner Art sehr entgegen, dass die Systemiker gerne den Humor zuhilfe nehmen, um Schweres leichter zu machen.

 

Auch die Skan-Körperarbeit, basierend auf Wilhelm Reich, hat mir viele Einsichten und Schritte auf meinem Weg ermöglicht. Der Körper ist uns stets ein guter Freund und birgt viele Weisheiten und Antworten auf brennende Fragen - nur leider haben wir oft verlernt, auf seine Signale zu hören. In der letzten Zeit ist mir die Körperarbeit wieder begegnet - in Form des sanfteren, das Nervensystem ausgleichenden Somatic Healing

 

In den mehr als zwanzig Jahren, die ich mittlerweile therapeutisch arbeite, hatte ich zu den unterschiedlichsten Menschen und Personengruppen Kontakt.

Von den teils schwer traumatisierten Menschen, die ich in einer Klinik betreut habe und die Unfälle, Gewalt, Missbrauch und andere schreckliche Situationen erlebt haben, habe ich gelernt, welches Selbstheilungspotential in der Seele steckt, wie stark der Wille zu überleben und zu gesunden ist - und auch, wie steinig der Weg der Heilung sich manchmal gestaltet. Auch die möglichen Auswirkungen von Traumatisierungen innerhalb einer Familie - oft über Generationen hinweg - wurden mehr als einmal deutlich.

 

Auch die Trauer- und Sterbebegleitung begegnet mir auf meinem persönlichen wie professionellen Weg immer wieder. Wenn sich der Übergang vom Leben in den Tod ankündigt oder ganz plötzlich vollzieht, dann stehen existenzielle Gefühle und Fragen im Raum, die gehört, gefühlt und aufgefangen werden möchten. Eine große Aufgabe, die mich häufig in Kontakt mit den Mysterien des Seins gebracht und bei aller Energie, die diese Tätigkeit auch fordert , doch reich beschenkt hat.

 

Seit nunmehr achtzehn Jahren arbeite ich als Familientherapeutin  in einer Beratungsstelle  mit Eltern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Kindern zusammen. In der Regel sind die "reinen" Erziehungsfragen zwar wichtig, aber meist nur der Einstieg in einen intensiven Beratungs- oder Therapieprozess: Einzelpersonen bearbeiten ihre persönlichen Themen, Elternpaare lösen ihre dysfunktionalen Beziehungsmuster auf - so werden sie zu zufriedeneren Männern und Frauen und damit auch zu "besseren" Eltern. Familien können in den Sitzungen ihre Konflikte überwinden und ihre Stärken und Ressourcen wiederentdecken. Eltern können nach einer Trennung lernen, wie sie sich selbst und ihre Kinder gut durch diese Krise bringen und begleiten können.

Das Spektrum ist vielseitig...